Schwaches Recht kuratieren – Am Exempel »Tribunal ›NSU-Komplex auflösen‹«

[Curating Weak Law — by the Example of the “Tribunal ‘Unravelling the NSU Complex’”]

6. Juli 2022
Workshop mit Vortrag von Lisa Stuckey, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München

ABSTRACT. Thinktanks, Taskforces und Tribunale fungieren als kompensatorische Infrastrukturen während Transitional-Justice-Prozessen oder in Momenten der Disruption. Als zwischengeschaltete Akteure mögen sie handlungsbefugt sein, operieren aber häufig auf den Ebenen der Beratung, Vorbereitung, Empfehlung, des ernsthaften Spiels oder der Erprobung – auf der Ebene eines ›schwachen Rechts‹, ließe sich argumentieren.
Am Exempel des »Tribunal NSU-Komplex auflösen« (#1 Tribunal 2017), welches der Vortrag als Para-Archiv und Para-Gericht zum ordentlichen NSU-Prozess (2013–2018) diskutiert, soll die infrastrukturelle Bezugnahme des Tribunals auf die Gegenwartskünste (Museen und Theater als Plattformen) mittels der Figuration ›Kuration von schwachem Recht‹ theoriegeleitet untersucht werden.


Thinktanks, Taskforces und Tribunale fungieren als kompensatorische Infrastrukturen während Transitional-Justice-Prozessen oder in Momenten der Disruption. Als zwischengeschaltete Akteure mögen sie handlungsbefugt sein, operieren aber häufig auf den Ebenen der Beratung, Vorbereitung, Empfehlung, des ernsthaften Spiels oder der Erprobung – auf der Ebene eines ›schwachen Rechts‹, ließe sich argumentieren.

Am Exempel des »Tribunal NSU-Komplex auflösen« (gegründet 2017), welches der Vortrag als Para-Archiv und Para-Gericht zum ordentlichen NSU-Prozess (2013–2021) diskutiert, soll die infrastrukturelle Bezugnahme des Tribunals auf die Gegenwartskünste (Museen und Theater als Plattformen) mittels der Figuration ›Kuration von schwachem Recht‹ theoriegeleitet untersucht werden.